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Futterbaulich genutzte Flächen

Die Schweiz ist von Natur aus ein Grasland. In den Alpen und im Jura gibt es neben dem Futterbau kaum andere Formen für einen standortgerechten und wirtschaftlichen Pflanzenbau. Sogar in tieferen Lagen wird fast in allen Kantonen weitaus mehr Fläche futterbaulich als ackerbaulich bewirtschaftet. Nur in Genf und Schaffhausen (sehr deutlich) sowie in Waadt (wenig) gibt es mehr offene Ackerfläche als Grasland.

Aus den statistischen Angaben (2019) lässt sich folgendes herauslesen:

  • Von den rund 1 Mio. ha Landwirtschaftlicher Nutzfläche (LN) der Schweiz belegen die Dauergrünfläche (Dauerwiesen und -weiden) 58% und die Kunstwiesen 12%. Sieben Zehntel der LN sind Grasland.
    Zählt man noch das Silo- und Grünmais mit 4% dazu, macht die Raufutterfläche 74% der LN aus, die weitere offene Ackerfläche gemeinsam mit den Spezialkulturen und dem übrigen Kulturland 26%.
  • Wiesen und Weiden (Grünland), zusammen mit den Sömmerungsweiden betrachtet, bedecken rund 1.2 Mio ha. Das heisst: Grasland belegt mit 29% Anteil an der Gesamtfläche der Schweiz knapp hinter der bestockten Fläche (Wald und Gehölze) mit 31% den zweitwichtigsten Platz unter den grossen Landschaftselementen.
  • Die Sömmerungsweiden bedecken zwar eine grosse Fläche, tragen aber relativ wenig zum gesamten Raufutterertrag in der Schweiz bei. Trotzdem sind sie im Berggebiet für die Existenz vieler Betriebe sehr wichtig.

Ursachen für die hohen Flächenanteile des Futterbaus

Die grosse Ausdehnung des Futterbaus in der Schweiz hat insbesondere natürliche Ursachen.
In vergangenen Zeiten war der Ackerbau auch im Futterbaugebiet teilweise wirtschaftlich gut konkurrenzfähig. Heute ist dies nur noch ausnahmsweise der Fall, was zu einer Zunahme des Flächenanteils des Graslandes geführt hat.
Weitere, nicht zu unterschätzende Gründe sind auch die Vorlieben der Betriebsleiterfamilie und die Tradition für die Viehwirtschaft sowie fruchtfolgetechnische Vorteile beim Anlegen von Kunstwiesen.

Günstige oder für den Futterbau gut tolerierbare Umstände:

  • hohe Niederschlagsmengen, relativ viel Regen auch im Sommer
  • die kurze Vegetationszeit in höheren Lagen begrenzt zwar den Jahresertrag, schränkt aber den Futterbau nur quantitativ ein
  • kleinräumig unterschiedliche Standortverhältnisse (Boden, Exposition, Hangneigung) hindern den Futterbau nur mässig.
     

Umstände, die grenzwertig sind für den Ackerbau:

  • Für viele Kulturen ist das Klima im Futterbaugebiet ungünstig
  • Die Vegetationszeit ist für Ganzjahreskulturen oft zu kurz
  • Eine stark geneigte, kupierte, ungleichmässig hügelige Topografie schliesst eine zeitgemässe und wirtschaftliche Erledigung von Ackerbauarbeiten meistens aus.
  • Schwere, flachgründige, steinige oder nasse Böden sind für eine Bearbeitung ungeeignet.
     

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