KW in der Fruchtfolge

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Kunstwiesen in der Fruchtfolge

Futterertrag

Der primäre und offensichtlich wichtigste Grund für die seit Jahrzehnten ungebrochen hohe Bedeutung der Kunstwiesen in der Schweiz ist deren Fähigkeit, bei gekonnter Mischungswahl, Ansaat und Bewirtschaftung grosse Futtererträge in höchster Raufutterqualität produzieren zu können – und dies kostengünstig.

Multifunktionale Kunstwiese

Wenn Sie auf Ihrem Betrieb die Standortvoraussetzungen zur Produktion von Ackerfrüchten vorfinden, diese anbauen und gleichzeitig Rindvieh halten wollen, entscheiden Sie sich in aller Regel dafür, in Ihre mehrjährige Fruchtfolge zusätzlich zu den Ackerkulturen für ein, zwei oder mehr Jahre auch Kunstwiesen aufzunehmen.

Sie tun dies deshalb, weil die multifunktionale Kultur «Kunstwiese» eine ganze Reihe von bedeutenden Vorteilen bringt. Die Aspekte der Kunstwiese als «Gesundungs-Kultur» in der Fruchtfolge kommen allerdings erst ab einer Dauer von zwei Jahren voll zur Geltung:

  • Kunstwiesen lassen bei vorsichtiger Bewirtschaftung die in den Ackerbau-Jahren eventuell strapazierte Bodenstruktur wieder gesunden, da sie den Boden stark durchwurzeln und den Besatz mit Regenwürmern fördern.
  • Sie erhalten oder erhöhen den Humusgehalt des Bodens vor allem nach Jahren mit Hackfrüchten wieder, durch Zufuhr von organischer Substanz (Wurzeln, Stoppeln, abgestorbenes Pflanzenmaterial). Deshalb zählen mehrjährige Kunstwiesen aus Sicht des Klimaschutzes zu den namhaften CO2-Senken.
  • Sie reduzieren dank ihrer permanenten Bodenbedeckung als eine der wenigen Kulturen in der Fruchtfolge die Erosion (Abschwemmung von Bodenteilchen) und vermindern die Auswaschung von Nitrat.
  • Sie unterbrechen den Lebenszyklus verschiedener Krankheitserreger (z.B. Fusskrankheiten beim Getreide) und Schädlinge (z.B. Nematoden bei Rüben und Kartoffeln) der Ackerkulturen, weil für ein genügend langes Zeitfenster die entsprechenden Wirtspflanzen (botanische Pflanzenfamilien) in der Fruchtfolge nicht vorkommen.
    Sie reduzieren auch viele hartnäckige Ackerunkräuter, weil diese das Schnittregime in den Grasland-Jahren nicht überstehen.
    So leisten die Kunstwiesen in der Fruchtfolge einen Hauptbeitrag zum indirekten, präventiven Pflanzenschutz für die folgenden Ackerkulturen.
  • Sie liefern der nachfolgenden Ackerkultur «angesammelten» Stickstoff. Der Umbruch einer dreijährigen Gras-Klee-Mischung setzt für die Folgekultur 30 – 40 kg N/ha frei. Diesen Umstand weiss man besonders im Biolandbau sehr zu schätzen.
     

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