Mischungswahl - Vorgehen

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Mischungswahl im «Regelfall»

Im «Regelfall» ist es logisch, mit der Einstiegsfrage nach der gewünschten Dauer der Anlage schon eine entscheidende Vorselektion zu treffen. Sie erlaubt folgenden Entscheidungsprozess:

Schritt 1: Welche Nutzungsdauer soll es sein?

Entscheiden Sie zwischen folgenden Möglichkeiten der Nutzungsdauer und damit zwischen den Haupt-Typen von Standardmischungen:

Einjährige Mischungen (► Ohne Überwinterung).
Die Beschreibung der Unterschiede innerhalb des Mischungstyps klärt die Frage nach der Verwendung des Futters. Sie können damit die Entscheidung für die passende Mischung ohne weitere Auswahlschritte treffen. Die Frage der Raigrasfähigkeit ist bei dieser Wahl nicht relevant.

Zweijährige Mischungen (► Eine Überwinterung) oder (► Eine bis vielleicht zwei Überwinterungen).
Aus der Beschreibung der Unterschiede innerhalb der Mischungs-Gruppen können Sie die Eignung dieser Mischungen für die Futterverwendung ablesen und sich damit für die passende Mischung entscheiden, ohne weitere Auswahlschritte durchführen zu müssen. Die Frage der Raigrasfähigkeit ist bei dieser Wahl nicht relevant.

Dreijährige Mischungen, mit fünf Untergruppen (► Zwei Überwinterungen)
Um aus der grossen Zahl von Mischungen in diesem Haupt-Typ der Standardmischungen die für Ihren Fall passende zu finden, müssen Sie klären, wofür Sie das Futter verwenden wollen und wie es um die Raigrasfähigkeit der Parzelle steht. Für beide Kriterien müssen Sie einen Entscheid fällen. Sie engen so die Auswahl ein und können damit die definitive Wahl der optimalen Mischung treffen.

Längerdauernde Mischungen, mit drei Untergruppen (► Mehr Überwinterungen)
Um aus der grossen Zahl von Mischungen in diesem Haupt-Typ der Standardmischungen die für Ihren Fall passende zu finden, müssen Sie klären, wofür Sie das Futter verwenden wollen und wie es um die Raigrasfähigkeit der Parzelle steht. Für beide Kriterien müssen Sie einen Entscheid fällen. Sie engen so die Auswahl ein und können damit die definitive Wahl der optimalen Mischung treffen.

Schritt 2: Für welche Verwendung des Futters soll sich die Mischung eignen?

Unter den Dreijährigen und den Längerdauernden Mischungen finden sich besser und wenig gut geeignete für die Weidenutzung, die Herstellung von Bodenheu und die Bereitung von Dürrfutter auf der Belüftungsanlage.
Für die Grünfütterung im Stall und für die Herstellung von Silage ergeben sich in diesem Auswahlschritt kaum Restriktionen, weil alle Mischungen dieser beiden Mischungstypen dafür grundsätzlich geeignet sind.

Der Entscheid über die hauptsächliche Futterverwendung führt Sie zur Vorauswahl der passenden Gruppen von Standardmischungen. Mit der Beschreibung der Unterschiede innerhalb der Mischungs-Gruppe können Sie sich für die auf Ihre Bedürfnisse am besten zugeschnittene Mischung entscheiden.
 

Für die Weidenutzung

 

Für die Herstellung von Bodenheu

 

Für die Herstellung von Belüftungsheu

 

Falls auf der Parzelle die Raigräser schlechte oder nicht günstige Wachstumsbedingungen haben, müssen Sie noch die Restriktion Raigrasfähigkeit (siehe unten) überprüfen, um zur definitiven Wahl der geeigneten Standardmischung zu kommen.

Schritt 3: Wie gut gedeihen Raigräser auf dem Standort?

Unter den Dreijährigen und den Längerdauernden Mischungen finden sich Rezepturen mit und solche ohne Raigräser. Je nach den Eigenschaften von Boden und Klima wird ein Standort als raigrasfähig oder nicht raigrasfähig eingestuft.
Da der Grossteil aller Mischungen auf raigrasfähigen Parzellen gut gedeiht, müssen Sie diese Restriktion nur für nicht raigrasfähige und bedingt raigrasfähige Standorte berücksichtigen:
 

Für bedingt raigrasfähige Lagen

Wenn vor allem das Trockenheitsrisiko der Grund ist, weshalb Sie die Fläche als bedingt raigrasfähig einstufen, empfehlen sich im Sinne einer Risikoverteilung folgende Überlegungen bei der Mischungswahl:

Auf den durchlässigsten und trockensten Parzellen des Betriebs entscheiden Sie sich für die tiefwurzelnden Leguminosen (je nach gewünschter Verwendungsart des Futters).
Gleichzeitig wählen Sie für Parzellen mit etwas besserer Wasserversorgung G- oder G* Mischungen.

 

Für nicht raigrasfähige Lagen


Zusatzüberlegungen für Biobetriebe

Für Biobetriebe ist kein grundsätzlich andersartiger Prozess für die konkrete Mischungswahl nötig und sinnvoll. Allerdings sollten im Biolandbau einige Punkte besonders beachtet werden:
Mischungswahl auf Biobetrieben.

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