Artspezifische Merkmale

Logo
Login

Italienisches Raigras | Westerwoldisches Raigras

Lolium multiflorum

... heisst in Deutschland und Österreich: Welsches Weidelgras

Zusammenfassung

  • Sehr gut verdauliches, im Frühjahr sehr frühes und konkurrenzstarkes Gras für Mähwiesen des Natur- und Kunstfutterbaus im Tal- und Föhngebiet.
  • Kann leicht auswintern, was zu lückigen und anschliessend von Lückenfüllern und Unkräutern besetzten Beständen führt. Damit der Bestand erhalten bleibt, muss es gelegentlich versamen können.
  • Leidet unter Bodenverdichtung. Für Weide ungeeignet.
  • Namengebendes Gras der Italienisch-Raigras-Wiesen. Zeiger für intensiven Futterbau.

Ergänzung
Es gibt zudem das gleich aussehende, besonders rasch wachsende, nicht überwinternde Westerwoldische Raigras. Es hat eine noch schnellere Jugendentwicklung als Italienisches Raigras und wird deshalb besonders im Zwischenfutterbau eingesetzt. Dort kommt seine hohe Ertragsleistung im 1. und 2. Aufwuchs voll zum Tragen.

Bilder

Nach oben


Mehr Einzelheiten


Wuchs, Aussehen

  • Bildet kräftige Horste, die auffällig grün glänzen (nahezu wintergrün).
  • Lange Halme mit langer Ähre. Stark begrannte Ährchen mit Schmalseite gegen Halm (≠ Quecke). Blüht ab ca. 20. Mai bis Mitte Sommer.
  • Blätter breit und kahl, Blattspitze hängend, Blatt oberseitig stark gerillt, unterseitig wachsig glänzend (auch aus Distanz gesehen auffällig).
  • Jüngstes Blatt gerollt (≠ Englisches Raigras).
  • Weiches, langes, durchsichtiges, zusammenfallendes Blatthäutchen (≠ Wiesenschwingel). Breite, sichelförmige, abstehende Blattöhrchen.

Ausdauer, Entwicklung

  • Eine Überwinterung. In milden Lagen in Naturwiesen teilweise ausdauernd und bestandesbildend, wenn es versamen kann.
  • Italienisches Raigras entwickelt sich im Frühjahr rasch und ist in Gunstlagen schon Ende April schnittreif.

Standortansprüche, Vorkommen

  • Talgebiet, in feuchten, milden (Föhn-)Lagen.
  • Mittelschwere Böden, die nicht verdichtet sind.
  • Standort darf nicht rau, nicht lange schneebedeckt, nicht zu trocken, nicht staunass oder überschwemmt sein.
  • Nährstoffliebend.

Bewirtschaftung, Bestandeslenkung

  • Bis 5x mähen pro Jahr, kaum beweidbar.
  • Sollte alle 2 Jahre einmal versamen können, sonst dünnt es stark aus.
  • Harte Winter schädigen das Italienische Raigras vor allem in seinen Grenzlagen (Schneefäulepilze). Es hinterlässt viele Leerstellen, die - ohne Gegenmassnahmen - von Lückenfüllern und Unkräutern besetzt bleiben.

Futterbaulicher Wert

  • Die blattreichen Aufwüchse im Frühjahr und Herbst sind hochwertig, schmackhaft und gehaltreich. Hoher Zuckergehalt, dadurch gut silierfähig.
  • Die Sommeraufwüchse weisen viele Halme auf, verholzen rasch.
  • Optimal für intensive Schnittnutzung, wächst rasch nach. Für Weide ungeeignet.
  • Italienisches Raigras ist in Gunstlagen sehr ertragreich.

Verwendung in Mischungen

  • In Mischungen für ein- bis zweijährige Dauer und in Gemengen für Zwischenfutter werden empfohlene Sorten von Italienischem und Westerwoldischem Raigras verwendet.
  • Für Italienisches Raigras gibt es Sorten aus Schweizer Züchtung.
  • Zwischen den Zuchtsorten kommen grosse Unterschiede in der Resistenz gegen Krankheitserreger vor.

Zusätzliche Informationen