2. Ist-Zustand

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2. Ist-Zustand und Standortpotential beurteilen

Nachdem Sie den Pflanzenbestand aufgenommen haben, beurteilen Sie dessen Ist-Zustand gesamthaft auf mehrere Kriterien hin.
Dann eruieren Sie die Eigenschaften und allfällige Besonderheiten des Standorts – schätzen also das Potential des Standorts und damit der Wiese oder Weide ein.

Für beide Teilschritte unterstützt Sie der Einsatz des Arbeitsblatts "Beurteilen von Wiesenbeständen".

Vorgehen

1. Botanischen Typ zuweisen

Aus dem Blickwinkel der Tierfütterung kann der Pflanzenbestand gemäss AGFF-Merkblatt 3 "Bewertung von Wiesenfutter" den Kategorien «Gräserreich GR oder G», «Ausgewogen AR oder A», «Leguminosenreich L» sowie «Kräuterreich KF oder KG» zugewiesen werden.


2. Anteil Futtergräser und Lücken im Bestand

Falls eine Verbesserung des Pflanzenbestands gemäss AGFF-Merkblatt 5 "Wiesenverbesserung" ansteht, ist es wichtig zu wissen, wie hoch der Anteil Futtergräser ist (>50%, 30-50%, 15-30% oder <15%) und welches Ausmass die Lücken (<5%, <25%, 25-50%, >50%) im Bestand haben.


3. Zeigerpflanzen besonders hervorheben

Nutzen Sie die Kenntnisse über die einzelnen Pflanzenarten (Eigenschaften, Zeigerwerte) aus den Kapiteln Gräser, Kleearten und Futterkräuter - Unkräuter.
Markieren Sie die besonders relevanten Zeigerpflanzen auf Ihrer Artenliste.


4. Weitere Beurteilungspunkte zum vorhandenen Bestand

  • Grad der Verunkrautung bzw. der Verfilzung
  • Eignung des Bestandes für Weide, Silage, Dürrfutter
  • Aktueller Ertrag bzw. geschätzter Jahresertrag
  • (Eventuell) Wiesentyp / Mischungstyp erkennen und notieren: Dazu können Sie den vorhandenen Pflanzenbestand mit den in eAGFF beschriebenen Wiesentypen (Naturwiesen, Weiden) bzw. Mischungstypen (Kunstwiesen) vergleichen.

5. Standorteigenschaften erkennen

Feststellungen zu: Höhe ü.M., Exposition, Neigung, Boden, Wasserhaushalt, Nährstoffversorgung.


6. Bisherige Bewirtschaftung beschreiben

  • Feststellungen zur bisherigen Bewirtschaftung: Intensität, Düngung, Nutzungsart, Futterverwertung, Unkrautbekämpfung, Pflege.
  • Allfällige Bewirtschaftungsfehler festhalten. Speziell auf Bodenschäden sowie ungeeignete bzw. falsche Nutzung und Düngung achten.
  • Die Ursachen für Problempflanzen ausfindig machen: Vergleichen Sie dazu die Vorlieben, Ansprüche und Konkurrenzkraft der vorgefundenen Problempflanzen gemäss den Kapiteln Gräser und Futterkräuter - Unkräuter mit den Standortverhältnissen und der Bewirtschaftung der Parzelle.

7. Standortpotential realistisch einschätzen

Die Möglichkeiten und Chancen, einen intensiv oder mittelintensiv bewirtschaftbaren Bestand in Zukunft nachhaltig nutzen zu können, hängen insbesondere vom wichtigsten zusammenfassenden futterbaulichen Merkmal ab – der Raigrasfähigkeit des Standorts.
Oft eng damit verbunden ist auch eine Aussage zum Ertragspotential.

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