Die Kategorie Wenig intensiv bewirtschaftete Bestände umfasst zwei Wiesentypen, die seit jeher einen traditionell späten Heuschnitt und je nach Höhenlage eine bis zwei Folgenutzungen erfahren haben. So erreichen die zahlreichen Arten alle paar Jahre die Samenreife und die Bodentrocknung des Heus sorgt für die Regenerierung der Bestände. Die Fromental- und Goldhafer-Wiesen wurden immer schon mit Stallmist gedüngt, selten mit ganz wenig Gülle.
Der Futterertrag der grasreichen Bestände ist im ersten Aufwuchs oft sehr hoch, fällt dann im Rest der Vegetationsperiode jedoch stark ab. Die Futterqualität des Heus kann den hohen Leistungsansprüchen der intensiven Tierhaltung heute nicht mehr genügen, passt aber sehr gut für niedrigere Leistungen oder Galtphasen. Die ertragsschwachen Emdschnitte haben eine gute Futterqualität.
Traditionell bewirtschaftete Fromental- und Goldhafer-Wiesen waren vor der Intensivierung des Futterbaus (mehr Gülle, Mineraldünger, viel frühere Konservierungsschnitte) in der Schweiz weit verbreitet. Aus ökologischen Gründen (vielfältige Flora und Fauna) ist es sinnvoll und notwendig, die übrig gebliebenen Exemplare neben den intensiv genutzten Wiesen zu erhalten und zu pflegen. Viele Fromental- und Goldhafer-Wiesen haben das Potential, die Anforderungen von Biodiversitätsflächen gemäss DZV der Qualitätsstufen I und evtl. II oder auch diejenigen für Naturschutzbeiträge, zu erfüllen.
Zur Beitragsoptimierung werden vor allem Fromental-Wiesen oftmals nicht mehr gedüngt und als «Extensiv genutzte Wiese» angemeldet. Der gänzliche Verzicht auf Düngung verändert den Pflanzenbestand, führt aber nicht zwangsläufig zu einer höheren ökologischen Qualität. Diese Nutzungsänderung ist oft weder aus agronomischer noch aus ökologischer Sicht sinnvoll.
Das Futter der übrigen drei zur Kategorie Wenig intensiv bewirtschaftete Bestände gehörigen Typen ist von unterschiedlicher Qualität: von der Milchkraut-Weide gut, von der Rotschwingel-Straussgras-Wiese eher mässig und von der Nährstoffreichen Nasswiese gering.