Artspezifische Merkmale

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Adlerfarn

Pteridium aquilinum

Auffällig
Wedel sehr lang (oft weit über 1m), dreifach gefiedert (≠ Wurmfarn), das heisst: die kammartig angeordneten lanzettlichen Fiederblättchen sitzen auf den Seitenrippen zweiter Ordnung des Wedels.

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Das Wichtigste in Kürze

Futterbaulicher Wert
Als ausgeprägte Giftpflanze ein absolutes Unkraut, in frischem und trockenem Zustand gleich giftig. Verzehr kann für Rindvieh, Pferde und Schweine zum Tod führen, Schafe sind etwas weniger empfindlich. In der Regel wird der Farn von den Tieren nicht gefressen. Ist auch als Einstreu ungeeignet (Staub ist giftig).

Vorkommen, Zeigerwert
Oft in spät, zu wenig oder ungenutzten Weiden. Verbreitet sich häufig vom Waldrand her über grosse Flächen, in schattigen und sonnigen Lagen (≠ Wurmfarn und andere Farnarten), vom Talgebiet bis zur Waldgrenze. Auf regelmässig geweideten oder gemähten Flächen nicht vorhanden. Zeigerpflanze für unternutzte und ungepflegte Weiden.


Bestandeslenkung

  •  Empfindlich auf Schnitt und den Tritt der Weidetiere (besonders Schafe und Ziegen), nur in frühem Entwicklungsstadium des Farns und nur, wenn der Weidedruck hoch gehalten wird.
     
  • Mechanisches Zurückdrängen ist aufwändig, kann aber erfolgreich sein:
    • Farnkraut mähen (30 – 40 cm hoch, bevor die Wedel ganz ausgerollt sind), erstmals im Juni, im Hochsommer wiederholen, in tieferen Lagen 3x. Diese Schnitte müssen während 2 – 4 Jahren wiederholt werden.
    • Ausreissen der Farnpflanzen ist mindestens so wirksam wie mähen, weil dabei Teile des Wurzelstocks mit entfernt werden. Geeignet zu Beginn einer Farn-Verunkrautung und auf kleinen Flächen. Farnkraut ist giftig -> deshalb Handschuhe tragen.
    • Bei dichten Beständen wird das Abführen des Schnittguts empfohlen, um eine Mulchauflage und das Fressen der giftigen Pflanzen durch Weidetiere zu verhindern.
       
  • Chemische Regulierung
    • Ist nur sinnvoll, wenn nach der Behandlung strikte die Ursachen der Farn-Verunkrautung behoben werden - > Nutzung verbessern (frühzeitige Bestossung mit hohem Weidedruck) und in den Folgejahren bei Bedarf durch mechanische Massnahmen ersetzt werden.
    • Einzelstock- oder Nesterbehandlung mit bewilligtem Herbizid (auf Biodiversitätsförderflächen BFF nicht erlaubt). Kurz vor dem Ausrollen der Wedel, nicht im Hochsommer.
       
  • Alle direkten Massnahmen sind längerfristig nur erfolgreich, wenn die bisher (zu) extensive Bewirtschaftung zu einem Weideregime mit hoher Besatzdichte, früher und regelmässiger Bestossung und / oder Schnitt verbessert wird.
     

Weitere Einzelheiten

► Kapitel Unkrautregulierung - einzelne Arten

AGFF Merkblatt 4 (Beiblatt)

«Zielsortiment» von AGROLINE / Landi - Auszug für Grasland 2024


Zusätzliche Informationen

Informationen von paturaALPINA.