2. Einen möglichst hohen Anteil Milch und Fleisch aus betriebseigenem Wiesenfutter erzeugen.
Wo eine hohe Nutztierleistung vor allem aus dem betriebseigenen Raufutter erzielt wird, resultieren nur geringe Belastungen der Umwelt und in den meisten Fällen betriebswirtschaftliche Vorteile, weil weniger Kraft- und Ergänzungsfutter auf den Betrieb zugeführt werden muss.
Zudem ist Milch, die aus Wiesenfutter erzeugt wird, ernährungsphysiologisch besonders wertvoll, weil sie unter anderem mehr hochwertige Inhaltsstoffe wie Omega-3-Fettsäuren enthält als Milch von Kühen, deren Ration mehrheitlich aus Mais und Kraftfutter besteht.
3. Die Wiesen und Weiden mit Rücksicht auf die natürlichen Standortbedingungen, den Pflanzenbestand und die Witterung bodenschonend nutzen, düngen und pflegen.
Nur solch «nachhaltige» Bewirtschaftung kann die Ertragssicherheit der Wiesen und Weiden langfristig und permanent auf hohem Niveau stabil halten. Von diesem Grundsatz abzuweichen bedeutet – sachlich betrachtet – meistens betriebswirtschaftliche und ökologische Nachteile.
4. Auf einem Teil der Wiesen- und Weidefläche der Erhaltung und Förderung der Biodiversität erste Priorität vor der Futterproduktion einräumen.
Dem extensiv und wenig intensiv bewirtschafteten Grasland kommt mit seiner Artenvielfalt und den biologisch wertvollen Lebensräumen nach allen heute verfügbaren Erkenntnissen eine enorme ökologische Bedeutung zu und bereichert das Bild der Kulturlandschaft. Wird das spät genutzte, artenreiche Erntegut dieser Flächen in der richtigen Leistungsphase an die passenden Nutztiere verfüttert, weist es auch aus agronomischer Sicht einen beachtlichen Wert auf.